Wildkatzen-Mutter verteidigt ihre Jungen gegen einen Wolf
Sensationelle Aufnahmen einer Wildkamera der Deutschen Wildtier Stiftung dokumentieren das zum ersten Mal
Aufs
Äußerste erregt peitscht die Wildkatze mit ihrem aufgeplusterten
Schwanz hin und her. Das Fell ist aufgestellt, die Ohren sind nach vorne
gerichtet. Immer wieder macht sie drohend einen Buckel und faucht,
während sie in der Nacht auf einem Baumstamm angespannt hin und her
läuft. Sie hat Nachwuchs und im Hintergrund lauert ein überlegener
Gegner: Es ist ein Wolf. Man sieht nur seine Augen.
Die
Aufnahmen unserer Wildkamera sind eine kleine Sensation, sagt Malte
Götz, Wildkatzenexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. Die
Bereitschaft einer Wildkatze sich für ihre Jungen sogar dem Wolf zu
stellen, wurden zum ersten Mal dokumentiert.
Die
Aufnahmen der Wildkamera entstanden im Rahmen einer Telemetriestudie,
die die Lebensraumansprüche von Wildkatzen fernab bewaldeter
Mittelgebirgsregionen, ihrer wichtigsten Rückzugsräume, in
Sachsen-Anhalt untersucht. Dort hat die Wildkatze im Harz überlebt; hier
hat sie heute auch ihren Verbreitungsschwerpunkt.
Seit einigen Jahren erobert sich die streng geschützte Art einige ihrer alten Lebensräume zurück, sagt Malte Götz.
Dazu
gehört auch das Norddeutsche Tiefland. Die Deutsche Wildtier Stiftung
unterstützt die Wiederausbreitung der Wildkatze und untersucht unter
anderem, welche Verstecke in Heide- und Auenlandschaften für die
Aufzucht der Jungen und für die Tagesruhe genutzt werden.
Es ist
wichtig zu wissen, welche Strukturen von Bedeutung sind und welche
Gefahren der Art in der Kulturlandschaft drohen. Die Verteidigung
gegenüber dem Wolf ¬- wie mit der Wildkamera dokumentiert - zeigt, dass
sich Wildkatzen den natürlichen Herausforderungen mutig stellen.
Die Wildkatze zählt zu den seltensten Wildtieren Österreichs. Deshalb stellt der Fund einer Wildkatze in der Wachau eine kleine Sensation dar. Die Plattform Wildkatze verfolgt seit einigen Jahren jede Spur der als verschollen geltenden Tierart