Hybridkatzen: Schweizer Tierschutz STS rät von Haltung ab und fordert strengere Auflagen
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Der Handel mit Hybridkatzen Kreuzungen aus Haus- und Wildkatzen boomt, vor allem wegen ihres exotischen Aussehens.
Doch
ihre Haltung überfordert Katzenhalterinnen und -halter oft sehr
schnell. Im Freilauf kommt es häufig zu massiven Konflikten mit anderen
Katzen, in der Wohnung lassen sie sich aufgrund ihres grossen
Beschäftigungs- und Bewegungsdrangs nicht tiergerecht halten.
DeSchweizer Tierschutz STS rät von der Haltung von Hybridkatzen ab und fordert strengere Auflagen für
Bengalkatze
Zucht und Haltung.
Hybridkatzen erfreuen sich in der Schweiz in den letzten Jahren grosser Beliebtheit.
Als
Hybridkatzen werden Rassen bezeichnet, deren Ursprung in der gezielten
Zwangsverpaarung von Hauskatzen mit verschiedenen Wildkatzenarten liegt.
Dabei erleidet das Weibchen, das meist eine Hauskatze ist, oft Stress,
Schmerzen und Verletzungen, da sich der Wildkater sowohl im Verhalten
wie auch in der Körpergrösse stark vom Weibchen unterscheiden kann.
Auch bei Schwangerschaft und Geburt kann es zu massiven Komplikationen kommen.
Bengalkatzen am häufigsten
Die
häufigste Hybridrasse in der Schweiz ist die Bengalkatze, die aus der
Kreuzung der Hauskatze mit einer asiatischen Wildkatzenart hervorging.
Allein in den letzten vier Jahren hat sich ihr Bestand in der Schweiz
verdoppelt. Aktuell leben in der Schweiz rund 12.500 registrierte
Bengalkatzen.
Die grosse Nachfrage widerspiegelt sich auch in den
Importzahlen, die sich in diesem Zeitraum mehr als vervierfacht haben.
2022 wurden knapp 400 Tiere importiert. Inzwischen gehört die
Bengalkatze in der Schweiz zu einer der am häufigsten gehaltenen Rassen.
STS lehnt die Haltung von Hybridkatzen ab
Hybridkatzen
werden aus Tierschutzsicht oft unüberlegt wegen ihres exotischen
Aussehens angeschafft. Die Halterinnen und Halter informieren sich
vorgängig nicht über die spezifischen Bedürfnisse und unterschätzen
massiv, wie zeitaufwendig und anspruchsvoll die Haltung ist.
Hybridkatzen
in der Wohnung ein tiergerechtes Leben zu ermöglichen, ist praktisch
unmöglich. Gewährt man ihnen Freilauf kommt es oft zu massiven
Konflikten mit Artgenossen; ihr ausgeprägtes Jagdgeschick kann für die
einheimische Fauna eine Gefahr darstellen.
Aus all diesen Gründen
und weil Halterinnen und Halter die oft tierschutzwidrig Zucht dieser
Tiere unterstützen, lehnt der Schweizer Tierschutz STS die Haltung von
Hybridkatzen ab.
Aus Sicht des STS braucht es strengere Auflagen
für die Zucht und Haltung von Hybridkatzen. Es müssen praxistaugliche
Verfahren entwickelt werden, um den Wildtieranteil eines Tieres rasch
und sicher bestimmen zu können.
Um diese Forderungen umzusetzen, will der Schweizer Tierschutz STS entsprechende Anpassungen auf Gesetzesebene erreichen.
Rechtslage in der Schweiz
In
der Schweiz ist das Verpaaren einer Hauskatze mit einer Wildkatze
verboten. Nachkommen der ersten Verpaarung sowie Hybridkatzen, deren
Wildkatzenanteil 50 Prozent oder mehr beträgt, gelten nach
Tierschutzrecht als Wildtiere. Ihre Haltung ist bewilligungspflichtig
und es gelten die gleichen Haltungsvorschriften wie für reine Wildtiere.
Bei ausländischen Zuchten, aus der inzwischen viele in der
Schweiz lebende Bengalkatzen stammen, sind die Haltungsbedingungen und
die Zuchtmethoden oft desaströs. Der Käufer erhält keine verlässlichen
Angaben darüber, wie hoch der Wildkatzenanteil seines Tieres ist.
Bengalkatzen in Tierheimen
Wie
problematisch der Hybridkatzen-Boom ist, hat auch eine Umfrage bei den
Sektionen des Schweizer Tierschutz STS bestätigt. Vor allem Tierheime im
städtischen oder grenznahen Raum stellen eine Zunahme von abgegebenen
Hybridkatzen fest, in den allermeisten Fällen Bengalkatzen.
Die
am häufigsten genannten Gründe für die Abgabe sind: Unsauberkeit,
Unverträglichkeit, Dominanz und Aggressivität gegenüber Artgenossen,
Überforderung der Haltenden sowie ein allgemein zu wildes Verhalten.
Die Mehrheit der Sektionen gab an, dass sich die Abgabegründe deutlich von denen anderer Katzen unterscheiden.
Die
Betreuung von Hybridkatzen ist für die Tierheime mit einem wesentlich
höheren Zeitaufwand verbunden als bei anderen Katzen. Sie brauchen viel
mehr Beschäftigung, Auslauf und Zuwendung.
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