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Sie sind hier: » Startseite» Österreich» Katzenmedizin» Unfälle Verletzungen» Vergiftungen
Achtung: Schneckenkorn-Vergiftung bei der Katze!
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Eine große Gefahr für Ihren vierbeinigen Freund: Schneckenkorn enthält Methaldehyd, welches jedoch nicht nur für Schnecken, sondern auch für Säugetiere gefährlich ist
Jedes Jahr im Frühjahr, wenn die Gartensaison beginnt, häufen sich die Vergiftungsfälle mit Schädlingsbekämpfungsmitteln in den Tierkliniken. Ein besonders häufig aufgenommenes Gift ist Schneckenkorn. Schneckenkorn enthält Methaldehyd, welches jedoch nicht nur für Schnecken, sondern auch für Säugetiere gefährlich ist. Da auf vielen Schneckenkorn-Verpackungen der Warnhinweis über die Gefährlichkeit für Haustiere nur sehr klein gedruckt ist bzw. bei einigen Marken sogar steht, dass es ungefährlich für Hunde und Katzen sei, wird es bedenkenlos von Tierbesitzern zur Schneckenbekämpfung verwendet. Alleine an der Veterinärmedizinischen Universität Wien mussten seit Beginn des Frühjahres 2010 sieben Hunde mit schweren Vergiftungserscheinungen behandelt werden. Leider konnten trotz intensiver Bemühungen der behandelnden Tierärzte nicht alle dieser Hunde gerettet werden! Schneckenkorn verursacht zirka 1-3 Stunden nach der Aufnahme akute Vergiftungserscheinungen, die je nach Menge des in die Blutbahn geratenen Giftes unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Sehr häufig treten Muskelkrämpfe auf, die von zunächst nur leichtem Muskelzittern bis hin zu schweren epileptiformen Anfällen reichen. Durch die vermehrte Muskelarbeit steigt die innere Körpertemperatur rasch an und erreicht kritische Werte. Krampfende Tiere können Temperaturen über 41 °C erreichen, wodurch Körperzellen und Körpereiweiße zerstört werden. Aufgrund der massiven Krämpfe steigt der Sauerstoffbedarf des Tieres, wodurch die Tiere stark zu hecheln beginnen. Auch der Kreislauf wird in höchstem Maße beansprucht, was vor allem bei älteren Patienten oder Herzpatienten fatale Folgen haben kann. Symptome des Magendarmtrakts können zähflüssiger Speichelfluss, Erbrechen und/oder Durchfall sein. In vielen Fällen besitzt das Erbrochene oder der Kot blau-grünliche Farbe. Sollten Sie Ihr Tier bei der Aufnahme von Schneckenkorn, das meist in Form von blau-grünen Kügelchen verkauft wird, beobachten bzw. wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, dass ihr Tier das Gift aufgenommen hat, ist das umgehende Aufsuchen eines Tierarztes notwendig, da dieser das Tier zum Erbrechen bringen muss, bevor das Gift in die Blutbahn gerät. Des Weiteren müssen auch Medikamente zum Binden der Giftstoffe verabreichen werden. Sollten bereits Krampfanfälle auftreten, sind diese unverzüglich von einem Tierarzt zu behandeln. Eine Magen-Darmspülung ist in vielen Fällen anzuraten, damit nicht noch mehr Gift in die Blutbahn gerät. Bei einigen Tieren ist es sogar unumgänglich sie in künstlichen Tiefschlaf zu legen, um die Krampfanfälle zu stoppen und sie in schweren Fällen künstlich zu beatmen. Die Betreuung des vergifteten Patienten ist somit nicht nur personalaufwendig, sondern kann auch sehr kostspielig sein, wobei ein guter Ausgang nicht immer garantiert werden kann. Als Spätfolgen einer Scheckenkornvergiftung können Leberschäden auftreten. Um Vergiftungen Ihrer Haustiere zu verhindern, sollten Sie keine methaldhehydhältigen Schneckenbekämpfungsmittel in Gärten, in welchen Haustiere in Kontakt damit kommen könnten verwenden. Eine gute Alternative zum Schneckenkorn sind Eisen-3-Phosphat hältige Schädlingsbekämpfungsmittel. Diese sind weit weniger giftig, das heißt, es müßten im Gegensatz zu Methaldehyd sehr große Mengen aufgenommen werden, um Vergiftungserscheinungen auszulösen. Sollte es trotz getroffener Vorsichtsmaßnahmen zur Aufnahme von Gift außerhalb der Ordinationszeiten ihres persönlichen Haustierarztes kommen, sollten Sie mit Ihrem Haustier umgehend die nächstgelegene Notdienstklinik aufsuchen. Im Raum Wien können sie diese bei der Nottierarztvermittlung unter 01/53 116 erfragen. In den übrigen Bundesländers finden Sie diese in den Tagenzeitungen bzw. auf den entsprechenden Internetseiten. Autor: Roswitha Steinbacher, Veterinärmedizinische Universität Wien Weitere Meldungen
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