Es gibt in etwa 850 Zeckenspezies auf dieser Welt, der Grossteil davon gehört zu zwei Familien, den Ixodidae (Schildzecken) und den Argasidae (Weichzecken). Nur ein Teil dieser Zecken befällt unsere Haustiere, die Ixodidae sind dabei stärker vertreten als andere. Der Entwicklungszyklus eines Zecken umfasst vier Stadien: Das Ei, die Larve, die Nymphe und die adulte Zecke, welche geschlechtlich differenziert ist. Zu unterscheiden sind sie unter anderem an der Anzahl der Beine, die Larve trägt davon sechs, die Nymphen und Adulte hingegen acht. Im Verlauf der Entwicklung einer Zecke "verspeist" diese zahlreiche Blutmahlzeiten in jedem Stadium ihrer Entwicklung. Larve, Nypmhe und Adulte ernähren sich vom Blut ihres Wirtes bis zur Sättigung und fallen dann ab. Die adulten weiblichen Zecken legen in der Folge Eier ab, während männliche adulte Zecken viel weniger Blut saugen und dafür den Wirt wesentlich häufiger wechseln, um mehr Weibchen erreichen zu können. Die Entwicklung der Eier ist Umgebungs- und Temperaturabhängig, sie kann sich von Wochen über Monate erstrecken. Viele Zecken sind sogenannte Drei-Wirt-Zecken, das heisst, die Larve befällt einen Wirt (Blutspender), die Nymphe einen anderen und die adulte Zecke widerum einen anderen Wirt. Durch diesen Wirtswechsel wird die Zecke zum idealen "Verteiler" von diversen Infektionserregern. Während einer der vielen Blutmahlzeiten während ihrer Entwicklungsstadien nimmt die Zecke/Nymphe/Larve Infektionserreger vom befallenen Wirt auf. Häufig werden die Erreger über die Speicheldrüsen der Zecken weiterverteilt, daneben kommt auch eine Infektion durch Verdauung von oral aufgenommenen Zecken (im Fell des Tieres) sowie eine Kontamination von Wunden durch Zeckenkot sowie Sekreten der Coxaldrüsen der Zecken in Frage. Mit dem Zeckenbiss können Bakterien, Viren, Protozoen (Einzeller) und Würmer übertragen werden. Häufig kommt es dabei noch in der Zecke zu einer massiven Vermehrung oder Reifung der Erreger, die dann mit dem Zeckenspeichel während des Saugakts in das Wirtstier gelangen. Genauere Informationen zu den Krankheiten, die in unseren Breiten via Zecken übertragen werden, finden sie im Kapitel "Zeckenvorsorge".
|